Das Immunsystem (auch Abwehrsystem genannt) ist für uns Menschen enorm wichtig, denn es schützt unseren Körper vor schädlichen Einflüssen. Ist es intakt, so erkennt es problemlos Krankheitserreger und körperfremde Stoffe wie Viren, Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen und kämpft gegen diese an. Das Ziel dabei ist es, diese Erreger und Stoffe zu inaktivieren, bevor sie größeren Schaden in unserem Organismus anrichten können.
Falls das Immunsystem hierbei zu langsam reagiert oder mit den falschen Abwehrprozessen vorgeht, ist es geschwächt und wir sind anfälliger für Erkältungen und andere Infektionen. Mit einem gesunden Lebensstil kannst du dein Immunsystem stärken und wieder auf ein aktives und leistungsfähiges Level zurückbringen. Was genau du dafür tun kannst, verraten wir dir in diesem Artikel.
Hausmittel für ein stärkeres Abwehrsystem des Körpers
Wie für viele andere körperliche Beeinträchtigungen und Anfälligkeiten auch, gibt es zur Stärkung des Immunsystems praktische Hilfsmittel und -maßnahmen aus dem häuslichen Umfeld, welche sich über einen langen Zeitraum hin bewährt haben und in einer Vielzahl von Ratgebern überliefert wurden. Der Vorteil an diesen Hausmitteln ist es, dass sie dich zumeist nicht viel Geld kosten, du sie oft schon zu Hause parat hast und es einfach nur darum geht, die eigenen Gewohnheiten zu überdenken.
Im Folgenden haben wir ein paar Hausmittel-Tipps für dich zusammengestellt, die dir dabei helfen sollen, deinen Lebensstil gesünder zu gestalten und damit die Abwehrkräfte deines Immunsystems Stück für Stück zu stärken:
Tipp 1: Ausgewogen ernähren
Damit das Immunsystem seine komplexen Aufgaben ordnungsgemäß durchführen kann, ist es auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen angewiesen. Dies kannst du am besten durch eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sicherstellen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, pro Tag insgesamt fünf Portionen zu sich zu nehmen, davon drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst.
Tipp 2: Genug schlafen
Ausreichend Schlaf von optimalerweise sieben bis acht Stunden pro Nacht ist für unser Immunsystem wichtig, damit es Krankheitserreger und körperfremde Stoffe problemlos bekämpfen kann. Denn gemäß einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Tübingen und der Universität Lübeck beeinträchtigt Schlafmangel die Funktion der T-Zellen, welche innerhalb unseres körpereigenen Abwehrsystems dafür zuständig sind, körperfremde Strukturen zu erkennen und zu eliminieren. Dazu müssen sich die T-Zellen an andere Zellen anhängen können – einerseits an gesunde Zellen, um sich im Blutkreislauf durch unseren Körper zu bewegen und andererseits an infizierte Zellen, um diese zu beseitigen. Reduzierter Schlaf verringert die Fähigkeit der T-Zellen, an andere Zellen anzudocken und macht uns somit anfälliger für Erkältungen und weitere Infekte.
Tipp 3: Ausreichend trinken
Noch dazu solltest du über den Tag verteilt ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsbedarf deines Körpers zu decken. Trinkst du zu wenig, trocknen deine Schleimhäute aus, wodurch Krankheitserreger sowie andere fremde Stoffe wie Viren und Bakterien leichter in deinen Körper eindringen und einen Infekt auslösen können. Im Winter, der kalten Jahreszeit bei uns, ist genügend Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig, da trockene Heizungsluft unsere Schleimhäute zusätzlich austrocknet. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich mindestens 1,5 Liter zu trinken. Am besten dafür geeignet sind stilles Wasser und Tees, wie z.B. Kräutertees und Ingwertee.
Tipp 4: Regelmäßig bewegen
Wenn wir uns sportlich betätigen, schüttet unser Körper Adrenalin aus, was die Vermehrung und Leistung unserer Abwehrzellen fördert. So werden beispielsweise die Anzahl der weißen Blutkörperchen, T- und B-Lymphozyten sowie der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) in unserem Blut vermehrt. Sobald wir unser körperliches Training einstellen, sinkt der Adrenalinspiegel im Blut wieder und damit auch die Anzahl der Abwehrzellen in unserem Organismus. Indem du dein Immunsystem mithilfe von Sport für einen Moment lang ankurbelst, kannst du deine Abwehrzellen trainieren, im Ernstfall besser schädliche Einflüsse zu bekämpfen. Laut dem Deutschen Ärzteblatt eignen sich sanfte Ausdauer-Sportarten dafür am besten, während eine starke sportliche Belastung (wie im Falle von Leistungssport) das Immunsystem sogar belasten kann.
Um bei der Umsetzung der Maßnahmen unnötigen Stress zu vermeiden, ist es ratsam, nicht alles auf einmal zu realisieren, sondern sich ein bestimmtes Hausmittel auszusuchen und sich für eine Weile darauf zu konzentrieren, um es effektiv in seinen Alltag einzubauen. Ist dies gelungen, kannst du gerne eine andere Maßnahme in Angriff nehmen.
Vitamine zur Unterstützung des Immunsystems und der Abwehrkräfte
Unser Körper benötigt Nährstoffe wie Vitamine, um essenzielle Prozesse ordnungsgemäß durchführen zu können – so auch im Rahmen unseres Immunsystems. Wer auf seine Vitaminzufuhr achtet, kann sein Immunsystem dabei unterstützen, den Körper besser vor Krankheitserregern und körperfremden Stoffen zu schützen. Zu den wichtigsten Vitaminen, die unser Abwehrsystem benötigt, zählen folgende:
- Vitamin A: Das fettlösliche Vitamin trägt dazu bei, unsere Haut und unsere Schleimhäute zu schützen, sodass Erreger wie Bakterien, Viren oder Parasiten nicht so schnell in unseren Körper eindringen können.
- B-Vitamine: Diese Reihe an Vitaminen unterstützen dein Immunsystem in seiner alltäglichen Funktion und sorgen mit dafür, dass deine natürlichen Abwehrkräfte frühere Krankheitserreger wiederkennen und effizienter bekämpfen können. Hierbei hervorzuheben sind Vitamin B2, Vitamin B6 und Vitamin B12.
- Vitamin C: Es fördert die Bildung von weißen Blutkörperchen, welche dafür zuständig sind, Krankheitserreger und ähnliche Stoffe aus unserem Körper zu verdrängen. Darüber hinaus schützt es die Zellen vor oxidativem Stress.
- Vitamin D: Dieses Vitamin sorgt dafür, dass bedeutsame Zellen unserer Immunabwehr, die Killerzellen, aktiv werden und schädliche Erreger und Stoffe aus unserem Organismus vertreiben. Befindet sich zu wenig Vitamin D in deinem Körper, verharren die Killerzellen im Ruhestand und dein Immunsystem ist nicht mehr so leistungsfähig.
- Vitamin E: Vitamin E ist wie Vitamin D innerhalb unseres Immunsystems für die Aktivierung der Killerzellen zuständig und fördert noch dazu die Bildung von Antikörpern. Hier gilt ebenfalls: Wenn es deinem Körper an diesem Vitamin mangelt, kann er sich nur bedingt gegen schadhafte äußere Einflüsse schützen.
Wissenswertes zum Immunsystem
Hier drei wissenswerte Fakten für dich, die dir dabei helfen sollen, dir ein genaueres Bild von deinem Immunsystem zu machen und es besser verstehen zu lernen:
Fakt 1: Wenn du dir oft virale oder bakterielle Infektionen einfängst und die Symptome lange anhalten, ist dein Immunsystem offensichtlich geschwächt. Weitere Anzeichen für ein schwaches Immunsystem sind ständige Müdigkeit und Erschöpfung, juckende und entzündete Hautpartien, ein langsamer Wundheilungsprozess und starke allergische Reaktionen.
Fakt 2: Auch wenn es „Erkältung“ heißt, ist Kälte trotzdem keine Ursache dafür, dass du krank wirst. Tatsächliche Auslöser für eine Erkältung sind nach wie vor Krankheitserreger. Was jedoch stimmt ist, dass Kälte unser Immunsystem schwächen kann und es den Erregern leichter macht, sich in deinem Körper auszubreiten und eine Krankheit auszulösen. Dies ist möglich, da geringe Temperaturen die Durchblutung deiner Schleimhäute verschlechtert und dort die Anzahl der aktiven Immunzellen vermindert. Auf diese Weise haben Krankheitserreger wie Viren freie Bahn.
Fakt 3: Unser Immunsystem besteht im Grunde genommen aus zwei Systemen. Auf der einen Seite steht das unspezifische Abwehrsystem, welches auch als natürliche bzw. angeborene Abwehr bekannt ist. Es geht gegen jeden Erreger und Stoff vor, welcher als körperfremd eingestuft wird. Auf der anderen Seite steht das spezifische Abwehrsystem, das auch als erworbene Abwehr bezeichnet wird. Es ist auf die Bekämpfung ganz bestimmter Krankheitserreger spezialisiert. Beide Einheiten unseres Immunsystems sind eng miteinander verknüpft und ergänzen sich in der Abwehr von körperfremden Eindringlingen.
